Die Griechisch - Orthodoxe Metropolie von Deutschland
und Exarchat von Zentraleuropa
50 Jahre eines lichterfüllten Weges
Die Östliche Orthodoxe Kirche erstreckt sich über
alle fünf Kontinente. Zu ihr gehören Christen unterschiedlichster Nationalität
und Hautfarbe.
Die Gesamtzahl der Orthodoxen Christen wird auf 300
Millionen geschätzt, von denen sich die Mehrheit in Europa konzentriert.
Das westliche Europa, Bollwerk des Römischen
Katholizismus und der Protestantischen Kirchen, wurde aufgrund der Einwanderung
auch Raum der Orthodoxen. Vom ersten Moment an begann das Ehrwürdige Ökumenische
Patriarchat mit der kirchlichen Organisation der Orthodoxen Emigranten mit der
schrittweisen Schaffung zunächst der Erzdiözese von Thyateira und
Großbritannien sowie der Metropolien
Frankreichs, Deutschlands, Österreichs, Schwedens und gesamt Skandinaviens,
Belgiens, der Schweiz, Italiens und Meliti, Spaniens und Portugals.
Hier werden wir uns auf die Griechisch-Orthodoxe
Metropolie von Deutschland und Exarchat von Zentraleuropa beziehen.
Die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland
umfasst die Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde mit Patriarchischem
und Synodalem Beschluss, am 5. Februar 1963 durch Abtrennung von der Erzdiözese
von Thyateira und Großbritannien gegründet. Seit August 1969 erweiterte sich
ihre Bezeichnung auf „Exarchat von Zentraleuropa“.
Als erster Metropolit Deutschlands wurde am 23.
Oktober 1963 der Weihbischof von Tropaio, der Erzdiözese Amerikas Polyefktos
Finfinis gewählt. Er blieb bis zum 25. Juni 1968 im Amt, als er zum
Metropoliten von Ilioupolis und Theirion gewählt wurde.
Ihm folgte der Metropolit Iakovos Tsanavaris von
Filadelfia nach, welcher am 3. Dezember 1971, während einer pastoralen Tour,
einen tragischen Tod bei einem Autounfall in der Nähe von Würzburg fand.
Die Heilige Synode wählte am 16. Dezember 1971 den
Metropolit Irinäus von Kisamos und Selinos als seinen Nachfolger, welcher bis
zum September 1980 im Amt blieb.
Am 29. September 1980 wurde der Weihbischof von
Elaia Augustinos Lambradakis als Metropolit Deutschlands gewählt. Er führt bis
zum heutigen Tage die besagte Metropolie. Seine Ordination zum Bischof war die
erste Ordination eines orthodoxen Bischofs in Deutschland.
Als Weihbischof setzte er sich insbesondere für die
rechtliche Anerkennung der Metropolie Deutschlands als Körperschaft des
öffentlichen Rechts ein. Dies geschah erstmals mit dem Gesetz 222 des
Bundeslandes Nordrhein-Westfalen am 29. Oktober 1974 und im Anschluss die
gesetzliche Anerkennung auch in allen weiteren Bundesländern. Seit diesem Tage
stellt die Metropolie der griechisch orthodoxen Kirche nach der Römisch-Katholischen
und der Evangelischen die dritte offiziell anerkannte Kirche Deutschlands dar.
Als Metropolit Deutschlands ist er ex officio
Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) welche der
Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD) nachfolgte, deren
Vorsitzender er ebenfalls war.
Er wurde zum Vorsitzenden des Ausschusses des Ökumenischen
Patriarchats für den bilateralen theologischen Dialog mit der evangelischen
Kirche Deutschlands (EKD) ernannt.
Zudem ist er Co-Vorsitzender des gemeinsamen Ausschusses
mit der deutschen Synode der Deutsche Bischofskonferenz (DBK), sowie ebenfalls
Co-Vorsitzender des Ausschusses mit der evangelischen Kirche Deutschlands
(EKD).
Seit 1996 ist er Vorsitzender des Ökumenischen
Rates Deutschlands für die Unterstützung orthodoxer Priester aller in
Deutschland vertretenen orthodoxen Kirchen.
Der Metropolit Deutschlands wurde mit höchsten
staatlichen und kirchlichen Auszeichnungen in Deutschland und im Ausland
geehrt.
2006 wurde er zum Ehrendoktor der Römisch-Katholischen
theologischen Schule der Universität Bonn ernannt.
Seiner Eminenz Metropolit Augoustinos von
Deutschlands assistieren in seinem Werk drei Weihbischöfe: Bischof Vasilios von
Aristi, Bischof Evmenios von Lefka und Bischof Bartholomaios von Arianzos und
die 74 Kleriker welche in den 64 Gemeinden (54 griechische, 9 rumänische und 1
deutschsprachige) dienen, die in ihrer Gesamtheit die Metropolie Deutschlands
darstellen.
Hauptsitz der Metropolie ist Bonn wo sich das
metropolitische Zentrum und die wunderschöne Kirche der heiligen Triade befinden.
Diese Bauwerke wurden Anfang 1978 fertig gestellt.
Fast alle Gemeinden haben eigene Räumlichkeiten in
ihrem Besitz, welche durch Kauf bestehender Gebäude oder durch Neubau von Grund
auf zu Stande gekommen sind.
Es ist erwähnenswert, dass alle Gemeinden hervorragend
organisiert sind und sich ausschließlich auf die Hilfe und den Beistand ihrer
Gemeindemitglieder stützen. Eine finanzielle Verstärkung wird durch den Verkauf
der Kerzen, der Gottesdienstspende und verschiedener Schenkungen/Spenden
erzielt.
Der Aufruf seiner Eminenz des Metropoliten
Augustinus zur Schaffung „einer kleinen Heimat“ wurde in fast allen Gemeinden
mithilfe der Aktivierung unserer heroischen und löwenherzigen/mutigen Gemeindemitglieder
materialisiert/in die Tat umgesetzt.
Bemerkenswert war auch die praktische Hilfe der
Kirchen Deutschlands in baulichen, finanziellen und beratenden Ebenen.
So erwarb die Metropolie Deutschlands, eine „sich ehemals
ständig in Bewegung befindliche Kirche“, nun Wurzeln wie ein schattenspendender
Baum und trägt wohlgeformte, duftende und schmackhafte Früchte.
Unter der Schirmherrschaft der Metropolie arbeiten
diverse Ausschüsse welche das Werk ihrer Schirmherrin koordinieren.
Eine besondere Fürsorge gilt dem Gebiet der
„Arbeit“. Wo und wann immer es notwendig wurde intervenierte die Metropolie in
Angelegenheiten, die griechische Arbeitnehmer betrafen.
Die Geistlichen der Metropolie erbringen im Rahmen
ihres diakonischen Dienstes neben ihren religiösen Pflichten auch soziale
Unterstützung insbesondere für die ersten Gastarbeiter.
Abgesehen von ihren Kultstätten kümmert sich und
kommuniziert die Metropolie mit ihren Mitgliedern auch mittels anderen
Veranstaltungen die in den Gemeinden organisiert werden.
Sie wendet sich mittels griechischem Rundfunk in
lokaler aber auch deutschlandweiter Ebene an ihre Mitglieder.
Seit Oktober 1967-2009 verwendet sie auch Druckmedien
mit der Ausgabe der Zeitschrift „Phylax“, später „Orthodoxer Emigrant“ und
zuletzt „Orthodoxe
Gegenwart“. Zahlreich sind auch die Gemeinden die eigene Broschüren
und Informationsblätter veröffentlichen.
Selbstverständlich ist die Metropolie Deutschlands mit
ihrer offiziellen Homepage: www.orthodoxie.net auch im Internet
vertreten. Ebenso haben viele Gemeinden eigene Webseiten.
Ungemindert ist auch ihr Interesse an der Bildung
der Kinder und Jugendlichen. Sie handelt beratend insbesondere den Eltern
gegenüber. In einigen Gemeinden wo es die Möglichkeiten hierzu gibt entstehen
Kindergärten.
Seit 1983 wurde das Fach der orthodoxen Religion allmählich
als offizielles Schulfach in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und
Niedersachsen integriert. Während 1994 eine theologische Abteilung/Fakultät an der
Universität München gegründet wurde, welche im weiteren Verlauf gefördert wurde
und nun als Orthodoxe Theologische Schule betrieben wird.
An der Universität Münster existiert ebenfalls ein Lehrstuhl
Orthodoxer Theologie, während seit 2008 Orthodoxe Theologie im Rahmen eines
Postgraduiertenprogrammes an der Universität Bonn gelehrt wird.
Zur Kultivierung des orthodoxen Lebens und der
orthodoxen Überlieferung ist die universitäre Bildung der Kleriker erwünscht
und wird in jeder Hinsicht durch die Metropolie erleichtert. Weiterhin wird
seit 1965 die jährliche Priesterliche Konferenz, welche 3-4 Tage andauert und
ein einzigartiges, hervorragendes Seminar darstellt, abgehalten.
Das Leben und die Gegenwart der Metropolie
Deutschlands bewegt sich im Rahmen der großen Kirche Christi welche der allerheiligste
ökumenische Patriarch Herr Bartholomäus Während seiner Antrittsrede am 2.
November 1991 als „Kirche der Verkündigung“ bezeichnete und welche die
Verpflichtung hat sich „evangelisieren“ und sich „erneut und fortwährend zu
reevangelisieren“.
Am 5. Februar 2013 feierte die griechisch orthodoxe
Metropolie von Deutschland und Exarchat von Zentraleuropa das 50jährige
Jubiläum ihres Präsenz im Herzen Europas.
Ein halbes Jahrhundert der Dienstleistung, der
Diakonie und des lebendigen, strahlenden Marsches.
Wahrscheinlich hätte niemand zu Beginn der Existenz
unserer Metropolie gedacht das mit Übergang in die 2. Hälfte ihres Jahrhunderts
erneut eine Auseinandersetzung mit Themen, die durch eine massive
Emigrationswelle unserer Landsleute erforderlich werden würde.
Die Bedingungen sind heute selbstverständlich
völlig unterschiedlich. Die Mission der Kirche wird schwieriger. Es ist jedoch
sicher, dass sie es auch diesmal schaffen wird. Dies wird garantiert durch die
Erfahrung, die Klugheit und die Weisheit die sie ausmachen.
Schlussendlich sollten wir beachten, dass die
Metropolie Deutschlands und unsere orthodoxe Kirche zusammen mit den anderen
Schwestern-Kirchen des Landes die deutsche Gesellschaft und die Realität
darstellen, ein Faktum, das nicht mehr ignoriert werden kann.
Δεν υπάρχουν σχόλια:
Δημοσίευση σχολίου