Vom „Willkommen“ zur Integration
Wort der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) zur Ankunft der Flüchtlinge in unserem Land
„Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35)
Als
Orthodoxe Bischöfe in Deutschland danken wir allen unseren Gläubigen
und allen Menschen guten Willens, die in den vergangenen Wochen und
Monaten tatkräftig bei der Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland
geholfen haben. Diese tätige Nächstenliebe ist eine
Selbstverständlichkeit, da sie dem Gebot unseres Herrn und Erlösers
Jesus Christus, entspricht.
Die
Aufnahme so vieler Asyl- und Hilfesuchenden stellt sicherlich eine
große Herausforderung für unser Land und ganz Europa, aber auch für
jeden Einzelnen von uns dar. Als Orthodoxe Kirche in Deutschland, deren
Gläubige mehrheitlich einen Migrationshintergrund besitzen, wissen wir
auch um die Bedeutung der Begrüßung, aber auch der Integration in der
hiesigen Gesellschaft, welche der nächste Schritt und das Ziel jeder
Aufnahme neu hinzukommender Menschen hierzulande sein muss. Anders
gesagt: aus der so genannten „Willkommenskultur“ muss eine
„Integrationskultur“ werden. Sprachkenntnisse, Bildung, Integration in
den Arbeitsmarkt und allgemein in die Wertegesellschaft unseres Landes
sind hier nur einige Stichworte, die wir hier nennen.
Unter
den Flüchtlingen, die sich nach Deutschland aufgemacht haben, sind auch
zahlreiche orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Christen, deren
Vorfahren seit rund 2000 Jahren in Treue zu ihrem Glauben und ihrer
Tradition in der Heimat gelebt haben. Angesichts von Krieg, Verfolgung
und Terror haben sie diese verlassen und stehen nun hier vor einem
Neuanfang. In besonderer Weise heißen wir sie willkommen und ermutigen
sie, diesen Weg der Integration mutig zu gehen. Begleitet werden sie
dabei insbesondere von den Kirchengemeinden der Antiochenisch-Orthodoxen
Metropolie von Deutschland, wie auch von den übrigen orthodoxen
Gemeinden und Verbänden unseres Landes.
Die
Orthodoxe Bischofskonferenz verurteilt deshalb in aller Schärfe jede
Form von Rassenhass und Ausländerfeindlichkeit, ebenso wie jede
Einschüchterung und Übergriffe gegenüber Christinnen und Christen durch
andere radikalisierte Flüchtlinge, über die uns Berichte erreichen.
Möge
unser Herr Jesus Christus, der selbst Flüchtling vor den Machthabern
dieser Welt war, alle segnen: die ankommenden Flüchtlinge und alle, die
ihnen haupt- und ehrenamtlich helfen.
Metropolit Augoustinos von Deutschland, Vorsitzender,
und die übrigen Mitglieder der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD)
www.orthodoxie.net
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