27/10/12

28. Oktober ist griechischer Nationalfeiertag

Am Sonntag, den 28. Oktober ist griechischer Nationalfeiertag

Bekommt der "Όχι-Tag" dieses Jahr neue Bedeutungen?

Am Sonntag, den 28. Oktober ist einer der beiden griechischen Nationalfeiertage. Im Jahr 1940 sagte der griechische Diktator General Ioannis Metaxas "Όχι" (Nein) zum Einmarsch italienischer Truppen, die in Griechenland wichtige strategische Punkte besetzen wollten. Daraufhin gingen viele Griechen auf die Straßen, um die Politik ihrer Regierung mit lauten "Όχι, Όχι"-Rufen zu unterstützen. Seither ist der 28. Oktober der Nationalfeiertag, der an den Widerstand der Griechen gegen die Invasion durch die Faschisten erinnert.
Papoulias

Was bedeutet der "Όχι-Tag" heute?

Viele Griechen werden dieses Jahr auf den Straßen "Nein" rufen, und zwar gegen die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung und das Spardiktat der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und internationalem Währungsfonds. Vielen, die von Lohn- und Rentenkürzungen sowie Steuer- und Preiserhöhungen betroffen sind, sehen die griechische Regierung als Marionetten der Troika und wollen den Nationalfeiertag zu Protesten nutzen.
Antifaschistische Bewegungen aus vielen politischen Parteien wollen am Nationalfeiertag auch "Nein" zu den aktuell aufkommenden faschistischen Mächten in Griechenland sagen. Das wird u.a in Nafplion ein zentrales Thema der Kundgebungen sein und man will klarmachen, dass der Tag des Widerstands gegen den Faschimus kein Feiertag für die rechtsextreme Partei Chryssi Avgi (goldene Morgenröte) und deren Sympatisanten ist. "Sie haben keinen Platz bei den Feierlichkeiten für den antifaschistischen Sieg unseres Volkes" sagt ein KP-Mitglied aus Thessaloniki (Zitat: Griechenland Zeitung 25.10.2012).

Erhöhte Alarmbereitschaft der Polizei

Die zentrale Veranstaltung zum Nationalfeiertag wird auch dieses Jahr wieder in Thessaloniki stattfinden. Staatspräsident Papoulias und Ministerpräsident Samaras werden erwartet und außerdem mehrere tausend Polizisten, die die Parade zu Land, zu Wasser und aus der Luft schützen sollen. Gegebenenfalls soll es bereits im Vorfeld zu Festnahmen gewaltbereiter Demonstranten kommen.

Sparmaßnahmen treffen auch den Nationalfeiertag

Natürlich wird auch am Nationalfeiertag gespart. Wurde in der Vergangenheit 1 Million Euro für die Feierlichkeiten ausgegeben, so sind es dieses Jahr nur noch 230.000 Euro. Die Parade in Thessaloniki wird von 40 auf 20 Minuten Dauer gekürzt (Quelle der Zahlen: Griechenland Zeitung 25.10.2012). Das könnte sich jedoch als Milchmädchenrechnung erweisen, denn den Sparmaßnahmen stehen die drastisch erhöhten Kosten für den Polizeieinsatz gegenüber.

Sparmaßnahmen, Schwarzgeld und Nächstenliebe

Während der Nationalfeiertag an den gemeinsamen Widerstand des griechischen Volkes gegen die faschistische Invasion erinnert, bringen egoistische Griechen weiterhin ihr Schwarzgeld ins Ausland. Dieses Schwarzgeld ist illegal erworbenes Geld, für dass die Menschen, die unter den Sparmaßnahmen leiden, jetzt bezahlen müssen. Allein auf schweizer Banken liegen wahrscheinlich mehr als 50 Milliarden Euro griechisches Schwarzgeld und es wird täglich mehr. Damit könnten viele Sparmaßnahmen finanziert werden.
Wir apellieren an die Kapitalflüchtlinge Solidarität und Christliche Nächstenliebe walten zu lassen und einen Teil ihres illegalen Vermögens den Leidtragenden in Griechenland zurückzugeben.

Gedanken zum griechischen Nationalfeiertag
von Ansbert Rodeck

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