Am Sonntag, den 28. Oktober ist griechischer Nationalfeiertag
Bekommt der "Όχι-Tag" dieses Jahr neue Bedeutungen?
Am
Sonntag, den 28. Oktober ist einer der beiden griechischen
Nationalfeiertage. Im Jahr 1940 sagte der griechische Diktator General
Ioannis Metaxas "Όχι" (Nein) zum Einmarsch italienischer Truppen, die in
Griechenland wichtige strategische Punkte besetzen wollten. Daraufhin
gingen viele Griechen auf die Straßen, um die Politik ihrer Regierung
mit lauten "Όχι, Όχι"-Rufen zu unterstützen. Seither ist der 28. Oktober
der Nationalfeiertag, der an den Widerstand der Griechen gegen die
Invasion durch die Faschisten erinnert.
Was bedeutet der "Όχι-Tag" heute?
Viele
Griechen werden dieses Jahr auf den Straßen "Nein" rufen, und zwar
gegen die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung und das Spardiktat
der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und
internationalem Währungsfonds. Vielen, die von Lohn- und Rentenkürzungen
sowie Steuer- und Preiserhöhungen betroffen sind, sehen die griechische
Regierung als Marionetten der Troika und wollen den Nationalfeiertag zu
Protesten nutzen.
Antifaschistische
Bewegungen aus vielen politischen Parteien wollen am Nationalfeiertag
auch "Nein" zu den aktuell aufkommenden faschistischen Mächten in
Griechenland sagen. Das wird u.a in Nafplion ein zentrales Thema der
Kundgebungen sein und man will klarmachen, dass der Tag des Widerstands
gegen den Faschimus kein Feiertag für die rechtsextreme Partei Chryssi
Avgi (goldene Morgenröte) und deren Sympatisanten ist. "Sie haben keinen
Platz bei den Feierlichkeiten für den antifaschistischen Sieg unseres
Volkes" sagt ein KP-Mitglied aus Thessaloniki (Zitat: Griechenland
Zeitung 25.10.2012).
Erhöhte Alarmbereitschaft der Polizei
Die
zentrale Veranstaltung zum Nationalfeiertag wird auch dieses Jahr
wieder in Thessaloniki stattfinden. Staatspräsident Papoulias und
Ministerpräsident Samaras werden erwartet und außerdem mehrere tausend
Polizisten, die die Parade zu Land, zu Wasser und aus der Luft schützen
sollen. Gegebenenfalls soll es bereits im Vorfeld zu Festnahmen
gewaltbereiter Demonstranten kommen.
Sparmaßnahmen treffen auch den Nationalfeiertag
Natürlich
wird auch am Nationalfeiertag gespart. Wurde in der Vergangenheit 1
Million Euro für die Feierlichkeiten ausgegeben, so sind es dieses Jahr
nur noch 230.000 Euro. Die Parade in Thessaloniki wird von 40 auf 20
Minuten Dauer gekürzt (Quelle der Zahlen: Griechenland Zeitung
25.10.2012). Das könnte sich jedoch als Milchmädchenrechnung erweisen,
denn den Sparmaßnahmen stehen die drastisch erhöhten Kosten für den
Polizeieinsatz gegenüber.
Sparmaßnahmen, Schwarzgeld und Nächstenliebe
Während
der Nationalfeiertag an den gemeinsamen Widerstand des griechischen
Volkes gegen die faschistische Invasion erinnert, bringen egoistische
Griechen weiterhin ihr Schwarzgeld ins Ausland. Dieses Schwarzgeld ist
illegal erworbenes Geld, für dass die Menschen, die unter den
Sparmaßnahmen leiden, jetzt bezahlen müssen. Allein auf schweizer Banken
liegen wahrscheinlich mehr als 50 Milliarden Euro griechisches
Schwarzgeld und es wird täglich mehr. Damit könnten viele Sparmaßnahmen
finanziert werden.
Wir
apellieren an die Kapitalflüchtlinge Solidarität und Christliche
Nächstenliebe walten zu lassen und einen Teil ihres illegalen Vermögens
den Leidtragenden in Griechenland zurückzugeben.
Gedanken zum griechischen Nationalfeiertag
von Ansbert Rodeck
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